Montag, 8. August 2005

Klebriges Hollywood Bum-Bum-Tara


Gestern war ich mal wieder im Kino. Eigentlich wollten wir ursprünglich zu »Planten un Blomen«, ein wenig spazieren und ich hätte ein wenig rumknipsen können, aber da ich die vorhergehende Nacht sehr schlecht geschlafen habe (liegt wohl am Wetter) entschieden wir uns letztendlich fürs Kino.

Große, tolle Auswahl ist im Moment nicht so, aber ich schaute mir »Die Insel« an. Büschen Hollywood Bum-Bum-Tara, notfalls kann man wech-dösen und verpasst nicht unbedingt was.

Früher bin ich für Hollywoodschinken meist immer ins UFA-Gänsemarkt in der Hamburger Innenstadt, das andere große, Cinemaxx Dammtor war mir immer zu überdimensioniert, zu voll, zu ammi-style-prollig. (In dem Kino habe ich, nach seiner Eröffnung, das erste mal im Leben 1-Liter Getränkedosen bestaunt.)

Allerdings werden ja schon seit längerem die Kinos von Krisen und Pleiten erschüttert, dass so manches Haus zu rigorosen Sparmaßnahmen greift. So auch das UFA-Gänsemarkt. Als ich das letzte Mal dort war klebte der Fußboden wo wir saßen irgendwie merkwürdig und in den Vorräumen konnte man das selbe Phänomen sogar bei Licht betrachten: Ausgelaufene Getränke hatten auf dem grauem Teppich ein camouflageartiges, klebriges Muster gebildet, gereinigt wurde schon lange nicht mehr so wie man das von einem gutem Kino erwarten konnte. Also wenn ich mein Geld schon für mittelmäßige Hollywood-Unterhaltungsware raus klimpere dann wenigstens mit Stil und nicht im Siff. Immerhin geht es ja um Show, um Unterhaltung, aber das ist raffgierigen deutschen Kinogesellschaften wohl schon längst entgangen.

Also gingen wir gestern lieber ins Dammtor-Kino, das ist zwar pompös, und auch immer wieder pleite in Krisen, aber dafür wenigstens nicht eklig.

Das blöde ist nur, seit dem letztem Mal im UFA bin ich ein wenig traumatisiert. Jedes Mal vergewissere ich mich, dass der Fussboden auch ja nicht klebt. Bei manchem dickerem Teppichboden hat man schon mal das Gefühl er ist irgendwie merkwürdig, so als wenn man darin stecken bliebe.

So auch gestern. Meine Begleiterin prüfte neben mir mit der Hand den Boden und befand ihn für sauber. Wobei ich mich wirklich unwohl fühlte, aber mit der Hand nachzufühlen traute ich mich nicht. So hob, und setzte ich ein paar mal meine Füße und versuchte durch die Schuhe hindurch zu fühlen ob es nun klebte, oder eben nicht. Letztendlich vermochte ich es nicht herauszufinden und ich ließ es sein.

Der Film war, nebenbei bemerk, in etwa so wie ich es erwartet hatte (Dank Trailer- und Werbe-Beschallung in den Medien), nur der Ton war für meinen Geschmack ein wenig zu laut eingestellt. Aus wech-dösen wurde also nichts, egal.

Während wir das Kino nach dem Film verließen spürte ich beim laufen dass am Boden wirklich alles in Ordnung war. Das klebrige Gefühl, welches ich mir eingebildet hatte, kam wirklich nur von der Dicke des Teppichs. Draußen angekommen bemerkte ich allerdings etwas neues, eine leichte Erhebung unter der Hacke meines rechten Schuhs. »Aha!« dachte ich mir, da hatte ich mir wohl ein Kaugummi oder ähnliches eingefangen, dadurch wurde das klebrige Gefühl im Kino sicher verstärkt. Ich überprüfte die Sohle. Da war aber nichts! Jetzt dämmerte es mir. Es war die Schuheinlage die, vor kurzem erst neu eingelegt, ein wenig verrutscht war und sich an der Hacke leicht staute und mir mittlerweile eine unangenehmes Gefühl bescherte. Shit, so etwas sind normalerweise Anzeichen einer beginnenden Psychose.

Nun ja, Kino-Dreck verflucht, Film gesehen, Problem gelöst, mit meiner Begleiterin an der Hand nach Hause gegangen.

Freitag, 5. August 2005

Verschlossene, freie Einfahrt


Verschlossene freie Einfahrt
Diese »freie« Einfahrt in Altona-Nord ist mit einem Vorhängeschloss verschlossen.

Dienstag, 2. August 2005

Einfach drauf los ballern


Das Thema ist schon wieder so heiß, das es sogar Kulturzeit schafft, ein und den selben Beitrag zwei mal zu bringen, letztes Wochenende (Wh. vom Freitag?) und dann – ich hab mir die Augen gerieben – am Montag noch mal, aber nein die Moderatorinnen waren verschieden. (Der Montagsbeitrag schien mir ausführlicher, kann aber auch daran liegen dass ich – verdutzt – genauer hingeschaut habe, egal.)

Letzte Woche Montag (25.07.2005) fragt sich Kai Pahl in seinem Blog ob es von einer Polizei legitim ist einen Verdächtigen zu erschießen, und wagt einen Vergleich zu dem Fall des Frankfurter Polizeichefs – die Frage ob gefoltert werden darf um Menschenleben zu retten. Zitat: »Aber je länger ich überlege, desto weniger kriege ich meine beiden Meinungen zusammen. Ich weiß es schlichtweg nicht.«

In einem SPON-Interview weißt der niederländische Schriftsteller Leon de Winter darauf hin, das mit den bisherigen, rechtstaatlichen Mittel den Terroristen nicht beizukommen ist und fordert die Todesstrafe zwar zu verhängen sie aber zumindest nicht auszuführen, da es seiner Meinung nach nie eine hundertprozentige Beweissicherheit gäbe. (Alleine um letzteres kann man sich schon streiten, …egal, ich bin kein Kriminalist.)

Darf ein Staat Grenzen überschreiten im Kampf gegen den Terror? Dürfen Polizisten die Waffe zücken und auf Verdacht schießen, wie es in der Londoner U-Bahn geschehen ist und ein Unschuldiger sterben musste?

Henryk M. Broder, der das Interview mit Leon de Winter führte, hat auch schon mal die Frage aufgeworfen ob es legitim ist gegen Terroristen mit solch tödlicher Konsequenz vorzugehen, ich erinnere mich noch an eine Aussage (im Zusammenhang mit – natürlich – Palästina) die etwa so ging: »XY hatte den Tod verdient, er war verantwortlich für das Sterben und Bomben.«

Nun, persönlich kann ich Broder absolut verstehen. Nichts und niemand könnte mich aufhalten mich an jemandem zu Rächen der mir nahe stehende Personen, Menschen die ich liebte, auf dem Gewissen hätte, nur ich selbst könnte mich aufhalten, doch ob ich diese Stärke besitze bezweifle ich.

Aber ein Staat der präventiv mit Waffengewalt über Leichen geht um seine Bürger zu schützen, eventuell sogar Rache verübt – Vergeltungsschläge?

In diesem Zusammenhang werden auch immer mehr Stimmen laut die eine bessere Sicherheit ihrer Bürger fordern, mehr Kontrollen, mehr Daten der Bürger in staatliche Hand bis hin zu RFID-Chips und genetischen Fingerabdrücken.

Doch wir laufen Gefahr uns mit solchen Maßnahmen selbst ins eigene Fleisch zu schneiden. Jeder Schritt in die Richtung einer Beschneidung der Bürgerrechte zum Schutz vor Terrorismus birgt die Gefahr der staatlichen Kontrolle, ja sogar der staatlichen Willkür.

Im dunklem Kapitel der deutschen Geschichte gab es Menschen die Ganzkörper-Nacktaufnahmen von sich im Ausweis trugen um nachzuweisen dass sie auch hundertprozentig arisch sind, wie dieses Kapitel ausging ist bekannt. Und als Begründung für den Beginn des ersten Weltkrieges musste auch so etwas wie ein »Racheakt« herhalten. Wie gesagt, persönliche Rache kann ich nachvollziehen, aber ein Staat darf meiner Meinung nach nicht zu solchen Mitteln greifen.

In dem Moment wo ein Polizist einen Verdächtigen erschießt, einfach drauf los ballert wenn einer wegläuft, hat er auf eigene Verantwortung, auf eigenes Ermessen gehandelt – aber ein Staat trägt diese Verantwortung mit, wenn er schützend seine Hand über solch einen Vorfall hält, meiner Meinung nach ein Fehlverhalten.

Vor allem dann wenn ein Unschuldiger ums Leben gekommen ist zeigt sich dieses besondere Fehlverhalten eines Staates. Auf diese Art und Weise begibt sich ein Staat auf eine andere Stufe, er versucht die Bürger vor vermeintlichem Terror zu schützen, doch im Endeffekt terrorisiert er sich selbst, seine Bürger.

Sonntag, 31. Juli 2005

Tod der Industrie!


Tod der Industrie.
(Stresemannstraße in Hamburg, kurz vor der Sternbrücke.)

Welcher?

Oskar Schindler – trotzdem ein Nazi!


Gerade ist ein Buch, von David M. Crowe, erschienen, welches das Leben von Oskar Schindler ein wenig besser beleuchtet als der bekannte Film von Hollywoodregieseur Spielberg. Zwar war Schindler ein Held, der im Endefekt viele Juden gerettet hat, wie auch der Autor des Buches anmerkt. Trotzdem war er ein Nazi (NSDAP-Mitglied, V-Mann und Spion), und das mit der Liste ist nur für den Film hinzugedichtet worden.

Samstag, 30. Juli 2005

Araneus diadematus


Araneus diadematus

Vorlage für den Header dieses Blogs.

Nachtrag: Und wer wissen möchte was es mit dem komischen Font, oben im Header, auf sich hat und wie er entstanden ist, kann hier nachlesen: Link.

Dienstag, 26. Juli 2005

Lecker Hummel?


Wie Ti berichtet, mögen (zumindest männliche) Kreuzspinnen scheinbar keine Hummeln (Bombus pratorum). Normalerweise mag die Kreuzspinne alle Fluginsekten und sonstige Arthropoden bis zur Größe einer Wespe. Letztere wiederum können der Kreuzspinne allerdings u.U. gefährlich werden (Schlupfwespen). Interessanterweise hatte ihr mänliches Exemplar keinen Apetit auf die harmlose Hummel, so das sie von Ti gerettet wurde.

Link: hier.

Montag, 25. Juli 2005

Optimus Keyboard


WOW!!!
Gefunden im Blog von Torsten Schmitt.

Spinnfaden

 


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Heinz (Gast) - 10. Dez, 23:33
Danke …
… aber das Foto wurde zum Glück ja nicht Montag morgens...
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Ich muss sagen, dass du echt gut Montag morgens aussiehst!...
Sara Lernspiele (Gast) - 25. Nov, 14:57
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